| Gewerbeaufsicht

Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz: So kontrolliert die SGD Nord die Einhaltung der Regeln

34,7 Stunden: So viel arbeiten die Deutschen im Schnitt pro Woche laut des Statistischen Bundesamtes (Stand 2022). Damit die Beschäftigten möglichst gesund und sicher durch diesen beachtlichen Teil ihres Lebens kommen, überwacht die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die Einhaltung der Regeln zum Arbeitsschutz im nördlichen Rheinland-Pfalz. Was genau kontrolliert wird und in welchem Bereich einige Betriebe Nachholbedarf haben – ein Überblick anlässlich des Welttags am 28. April.
Arbeitsschutzausrüstung
Das Ziel des Arbeitsschutzes ist es, Unfälle zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass das Erwerbsleben so gesundheitsverträglich wie möglich gestaltet wird (Symbolbild).

Der Dachdecker auf der Baustelle, die LKW-Fahrerin auf der Autobahn, der Kaufmann im Büro: Die Anforderungen an den Arbeitsschutz sind so vielfältig wie die Berufe selbst. Entsprechend facettenreich sind die Aufgaben der SGD Nord, die im Rahmen der Gewerbeaufsicht die Einhaltung der Regeln kontrolliert und Arbeitsunfälle untersucht. „Das Ziel aller Maßnahmen ist, Unfälle zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass das Erwerbsleben der Beschäftigten so gesundheitsverträglich wie möglich gestaltet wird“, erklärt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

Arbeiten in der Schwangerschaft

Ein besonders wichtiges und sensibles Thema stellt unter anderem der Schutz schwangerer Frauen dar. Das Mutterschutzgesetz, dessen Einhaltung die SGD Nord kontrolliert, schützt werdende Mütter im Job vor Gesundheitsgefahren und Überforderung. Außerdem stellt es sicher, dass Frauen während und einige Zeit nach der Geburt keine Gehaltseinbußen oder den Verlust des Arbeitsplatzes fürchten müssen. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, der SGD Nord die Schwangerschaft einer Mitarbeiterin mitzuteilen, sobald sie davon Kenntnis erhalten.

Die SGD Nord prüft dann in jedem Einzelfall, ob die ausgeübte Tätigkeit dem Mutterschutz entspricht. So dürfen Schwangere zum Beispiel keine schweren Lasten heben und nicht mit bestimmten Chemikalien arbeiten – Bürojobs sind dagegen meist unkritisch. Ist eine Tätigkeit nicht geeignet, muss der Arbeitgeber prüfen, ob sie angepasst werden kann oder – wenn dies nicht möglich ist – ob eine alternative Beschäftigung denkbar wäre. Die SGD Nord steht während des gesamten Prozesses als Ansprechpartnerin zur Verfügung, für die Frauen, den Arbeitgeber und die behandelnden Gynäkologinnen und Gynäkologen.

Arbeitsschutz ist vielfältig

Im Bereich des sozialen Arbeitsschutzes überprüft die SGD Nord darüber hinaus die Regeln zur Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen, die Einhaltung der Arbeitszeiten, sowie die Beachtung der Lenk- und Ruhezeiten im Güter- und Personentransport. Beim technischen Arbeitsschutz geht es unterdessen vor allem um die Ausstattung des Arbeitsplatzes und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften. Wird bei lauten Tätigkeiten ein Gehörschutz getragen? Wie läuft der Umgang mit Gefahrstoffen? Diese und weitere Aspekte stehen bei den Kontrollen im Fokus.

So wird kontrolliert

Bei konkreten Anlässen erfolgt die Überprüfung unangekündigt, etwa wenn die SGD Nord den Hinweis erhält, dass ein Baugerüst nicht ordnungsgemäß aufgebaut ist. Viele Kontrollen werden aber auch nach Vorankündigung durchgeführt, damit die Ansprechpersonen an diesem Tag im Betrieb sind. „Die Kontrollen sind wichtig, denn die Erfahrung zeigt, dass Kontrollen häufig den Stellenwert der Vorschriften für die Unternehmen erhöhen“, betont Wolfgang Treis. Darüber hinaus können auch Arbeitsunfälle Anlass für Kontrollen sein. Diese müssen der SGD Nord gemeldet werden, sofern die betroffene Person mehr als drei Tage ausfällt. Bei der Kontrolle wird dann überprüft, wie solche Unfälle in Zukunft verhindert werden können.

Nachholbedarf bei mentaler Gesundheit

Ein Bereich, der in vielen Betrieben noch ein größeres Entwicklungspotential aufweist, ist die Stärkung der psychischen Gesundheit. Denn viele Beschäftigte fühlen sich in der heutigen Arbeitswelt gestresst. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Zu viele Überstunden, Schichtarbeit und ständige Unterbrechungen der Tätigkeit können das geistige Wohl beeinträchtigen. Wichtig ist auch, dass bei traumatischen Erlebnissen, etwa einem schweren Arbeitsunfall, Ansprechpersonen für die Betroffenen und die Zeugen des Vorfalls zur Verfügung stehen.

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